Capa-Haus

Wo im April 1945 der US-amerikanische Kriegsfotograf Robert Capa seine weltbekannte Fotoserie „Last Man to Die“ vom Ende des Zweiten Weltkrieges in Leipzig machte und heute die Ausstellung „War is Over“ zu sehen ist, befindet sich mit dem „Erinnerungsort Capa-Haus“ ein lebendiger und offener Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Begegnungsort, der nicht nur Robert Capa, sondern auch seiner Partnerin, der (Kriegs-)Fotografin Gerda Taro, gewidmet ist.

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 11 bis 16 Uhr (außer an gesetzlichen Feiertagen)

jeden 3. Sonntag im Monat 11 bis 16 Uhr (außer an gesetzlichen Feiertagen)

Eintritt frei
Führungen auf Anfrage

Am 5. und 17.9. ist das Capa-Haus wegen Veranstaltungen nur bis 13.30 Uhr geöffnet.

Geschichte

Das Capa-Haus ist eine der wichtigsten Leipziger Erinnerungsstätten an den Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg, aber auch an den Widerstand und die Befreiung 1945.

Im April 1945 kam Robert Capa als US-amerikanischer Kriegsfotograf mit den Alliierten nach Leipzig. In der Frankfurter Straße 39 (heute Jahnallee 61) entstand seine weltbekannte Fotoserie „Last Man to Die“, die u. a. den Tod des US-Soldaten Raymond J. Bowman am 18. April 1945 bei den Kämpfen zwischen der anrückenden 2. Infanteriedivision der US-Army und deutschen Soldaten, die am Elsterflutbecken letzten sinnlosen Widerstand leisteten, dokumentiert. Diese Fotoserie und ihre Entstehung stehen im Mittelpunkt der historischen Ausstellung „War is Over“.

Heute befindet sich hier der „Erinnerungsort Capa-Haus“, ein lebendiger und offener Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Begegnungsort, der nicht nur Robert Capa, sondern auch seiner Partnerin, der (Kriegs-)Fotografin Gerda Taro, gewidmet ist.

Der „Erinnerungsort Capa-Haus“ versteht sich zudem als Eingangsportal zum Geschichts-Cluster Leipziger Westen mit dem Erich-Zeigner-Haus, dem Kriegsmemorial an der Ecke Karl-Heine-/Zschochersche Straße, der Schaubühne Lindenfels sowie dem als Stätte der Arbeiterbewegung traditionsreichen Felsenkeller.

Robert Capa und Gerda Taro in Leipzig

Die Fotografen Gerda Taro (1910–1937) und Robert Capa (1913–1954) hatten nicht nur eine besondere Beziehung zueinander, sondern auch zu Leipzig. Gerta Pohorylle zog 1929 mit ihren Eltern hierher und war in linken und sozialistischen Jugend- und Studentengruppen aktiv. Sie beteiligte sich an diversen Flugblattaktionen und wurde im März 1933 kurzzeitig verhaftet. Im Pariser Exil begegnete sie dem ungarischen Emigranten und Fotografen Endre Ernö (André) Friedmann. Sie wurden ein Paar und Partner: Robert Capa und Gerda Taro.

Beide entschieden sich 1936, den Kampf der republikanischen Truppen für die junge spanische Demokratie im Spanischen Bürgerkrieg mit ihren Kameras zu dokumentieren, wobei Gerda Taro im Juli 1937 bei einem Unfall tödlich verletzt wurde.Sie gilt als Pionierin der modernen Kriegsfotografie.
Im April 1945 kam Robert Capa als US-amerikanischer Kriegsfotograf mit den Alliierten nach Leipzig. In der Frankfurter Straße 39 (heute Jahnallee 61, Capa-Haus) entstand seine weltbekannte Fotoserie „Last Man to Die“, die u. a. den Tod des US-Soldaten Raymond J. Bowman am 18. April 1945 im Zuge der Befreiung Leipzigs dokumentiert.

Buchtipp Irme Schaber: Freiheit im Fokus. Gerda Taro und Robert Capa in Leipzig

Gerda-Taro-Lounge

Die beiden zentralen Bereiche des „Erinnerungsortes Capa-Haus“ sind die historische Dauerausstellung „War is Over“ und der Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Begegnungsraum Gerda-Taro-Lounge.

Die Gerda-Taro-Lounge bietet im Stil eines Kaffeehauses ein einzigartiges Ambiente für unterschiedliche Veranstaltungsformate wie Ausstellungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Gespräche, Lesungen, Filmvorführungen, Präsentationen, Workshops etc.

Raumgröße

ca. 70m²

Kapazitäten
  • bis 60 Personen bei Lesungen, Podiumsdiskussionen etc.
  • bis 30 Personen bei Seminaren, Workshops
Lage

Das Capa-Haus befindet sich in der Jahnallee 61, 04177 Leipzig, westlich des Elsterflutbeckens, direkt am Palmengarten, dem zentralen Festplatz Cottaweg der Stadt Leipzig und der Red Bull Arena. Es bildet das imposante Eingangstor zu den Stadtteilen Altlindenau, Plagwitz und Schleußig und dem Geschichts-Cluster Leipziger Westen mit dem als historische Stätte der Arbeiterbewegung traditionsreichen Felsenkeller, in dessen Festsaal einst Karl Liebknecht und Clara Zetkin sprachen und Rosa Luxemburg 1913 ihre berühmte Rede über „Die weltpolitische Lage“ hielt.

Die Bus- und Tram-Haltestelle Angerbrücke befindet sich in unmittelbarer Nähe. Mit den Straßenbahnlinien 3, 7 und 15 wird das Capa-Haus ab Hauptbahnhof in ca. 10 Minuten nach fünf Haltestellen erreicht.

Die im Erdgeschoss gelegene Gerda-Taro-Lounge besitzt einen barrierefreien Zugang. Große Fensterfronten sorgen für angenehmes Tageslicht. Der Raum ist individuell bestuhlbar.

Ausstattung
  • Bistrotische
  • 6 Stehtische mit Hussen
  • 60 Stühle
  • Bar/Theke
  • Garderobe
  • Sanitäranlagen
  • barrierefreier Zugang
  • barrierefreie Toilette mit Wickeltisch
Technische Ausstattung
  • Mobiler 75-Zoll-Monitor mit interaktivem Display/Whiteboard und USB-Anschluss
  • Mobile Lautsprecher- und Mikrofonanlage
  • Free WLAN
  • Teilverdunkelung
Zusätzlich buchbar
  • Getränke/Catering
  • Outdoor-Möbel für Außenbereich
  • Moderationsmaterialien, Moderationstafel
  • Führungen zur Geschichte des Capa-Hauses und Gerda Taro und Robert Capa in Leipzig sowie zur jüdischen Geschichte Leipzig (jeweils ca. 30 Minuten)

Für Ausstellungen stehen Stellwände zur Verfügung.

Variante I

Veranstaltungen von gemeinnützigen Vereinen der Stadt Leipzig


  • bis 4 Stunden: € 250,00
  • jede weitere Stunde: € 50,00
  • Auf- und Abbau: € 28,00 pro Stunde

Variante II

Veranstaltungen von Vereinen, Parteien, Körperschaften, Stiftungen und Anstalten des öffentlichen Rechts

Veranstaltungen von Eigenbetrieben und Gesellschaften der Stadt Leipzig


  • bis 4 Stunden: € 400,00
  • jede weitere Stunde: € 100,00
  • Auf- und Abbau: € 28,00 pro Stunde

Variante III

Veranstaltungen von nicht unter Variante I und II genannten Nutzern (z.B. Firmen, Privatpersonen etc.)


Angebot auf Anfrage

Mindestmietdauer: 4 Stunden
Veranstaltungsende: 22.00 Uhr

In den Mietkosten sind Nebenkosten und Reinigung inkludiert. Alle angegebenen Preise verstehen sich exklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Veranstaltungen

Ausstellungen

Die Ausstellungen sind während der Öffnungszeiten kostenfrei zugänglich.
Führungen auf Anfrage.

Dauerausstellung „War is Over“ Befreiung 1945. Robert Capa in Leipzig

Die Dauerausstellung dokumentiert die Geschichte des „Capa-Hauses“ und rekonstruiert die Entstehung der weltbekannten Fotoserie „Last Man to Die“ des Kriegsfotografen Robert Capa, der die Befreiung vom Nationalsozialismus und den Tod des US-amerikanischen Soldaten Raymond J. Bowman am 18. April 1945 fotografisch festhielt. Die Ausstellung wurde vom Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig mit Unterstützung der Initiative Capa-Haus anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945/2025 neu gestaltet und im Januar 2025 wiedereröffnet.

Die Dauerausstellung wird ergänzt durch die interaktive Karte Wege der Befreiung, ein Projekt der CAPA Culture gGmbH.

2. September bis 28. November 2025

Sonderausstellung: Colditz im Capa. Das Gefangenenlager

Das Capa-Haus Leipzig und Schloss Colditz tauschen 80 Jahre nach der Befreiung durch US-amerikanische Truppen ikonische Bilder miteinander aus. Robert Capas Fotografien der Befreiung Leipzigs sind im Schloss Colditz zu sehen und die Fotos der in Colditz inhaftierten Offiziere des berühmten Sonderlagers Oflag IV C werden zum ersten Mal außerhalb des Schlosses und in Leipzig gezeigt.

Während des Zweiten Weltkrieges war Schloss Colditz als „Oflag IV C“ Sonderlager für Mehrfachausbrecher und Prominente. Es galt als ausbruchsicher bei den Bewachern – und als Fluchtakademie bei den Gefangenen. Denn jeder gescheiterte Fluchtversuch brachte neues Wissen um Fluchtwege und Grenzkontrollen mit zurück zu den Kameraden. So wurden die Fluchten immer waghalsiger und es gelangen 31 „homeruns“ von unzähligen Versuchen.
Der Colditzer Fotograf Johannes Lange lichtete im Auftrag der Wehrmacht das Lagerleben, Nachstellungen der Fluchten und vor allem die Offiziere selbst ab. Im Schloss Colditz waren Theaterspiel, Sportwettkampf und Spaziergänge möglich. Denn die Offiziere mussten keine Zwangsarbeit leisten, wurden von Geheimdiensten unterstützt und hatten Zeit, Fluchtpläne zu entwickeln. Geheime Tunnel und Radios, ein Segelflugzeug, gefälschte Uniformen, Ausweise und Pappgewehre zeugen von spektakulären Fluchtversuchen.
Schloss Colditz avancierte nach dem Krieg durch Filme und Bücher zu einer Legende der Militärgeschichte, die in Großbritannien und den Niederlanden berühmt ist, in Deutschland dagegen nahezu unbekannt.
Die Sonderausstellung „Colditz im Capa. Das Gefangenenlager“ bringt eine Auswahl der Colditzer historischen Fluchthilfsmittel und Fotos ins Capa-Haus Leipzig. Die Fotos erzählen auch vom Kriegsende und der Befreiung des Schlosses durch die US-Armee am 16. April 1945 – zwei Tage bevor Robert Capa die Befreiung Leipzigs mit seiner Kamera dokumentierte.

Veranstalter: Schloss Colditz und CAPA Culture gGmbH

Projekte

„Wege der Befreiung“

2025 jährt sich die Beendigung des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung der Welt vom Nationalsozialismus durch die Alliierten zum 80. Mal. Auch im Capa-Haus Leipzig steht dieses Jahr ganz im Zeichen des Jahrestags. Das Projekt „Wege der Befreiung der US-Armee durch Mitteldeutschland 1945“ rekonstruiert mit einer interaktiven Karte und einer Ausstellung das Vorrücken der US-Divisionen von der Küste der Normandie bis zur Elbe und zeigt deren wichtigste Stationen sowie die Zeitpunkte der Einnahme mitteldeutscher Orte auf. Gerade hier ist dieses US-amerikanische Kapitel ostdeutscher Geschichte aufgrund der Übergabe des eroberten Territoriums an die Rote Armee und der einseitigen Erinnerungspolitik der DDR nahezu in Vergessenheit geraten. Durch die Einbeziehung und Sichtbarmachung von Archiven, Museen und Gedenkorten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird diese Auseinandersetzung in die Gegenwart geholt und die Frage „Wer befreite wen?“ mit ihren Ambivalenzen und historischen Vielschichtigkeiten reflektiert.

Website „Wege der Befreiung“

Ein Projekt der CAPA Culture gGmbH, gefördert durch das U.S. Consulate General Leipzig und Spirit of America

Social-Media-Kampagne „Road to Freedom“

„Road to Freedom – Auf den Spuren der Befreiung“ ist ein einzigartiger Roadtrip von der Normandie bis Leipzig. Zwei Influencer reisten entlang der historischen Route der 1. US-Armee, entdeckten geschichtsrelevante Orte, trafen Expert:innen und lassen Geschichte lebendig werden.

#RoadToFreedom auf Instagram, YouTube und TikTok

Presseberichterstattung

„Buchsalon im Capa-Haus“

Der „Buchsalon“ lädt im Rahmen des Themenjahres 2025 „Mehr als eine Geschichte. Buchstadt Leipzig“ Leipziger Autorinnen und Autoren des politisch-historischen Sachbuches bzw. Leipziger Verlage ein, Geschichte gegenwärtig zu machen. An vier Abenden werden in der Kaffeehausatmosphäre der Gerda-Taro-Lounge im Capa-Haus historische Ereignisse und ihre Folgen, auch für die Leipziger Stadtgesellschaft, vorgestellt und diskutiert. Der inhaltliche Fokus liegt dabei auf dem 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus sowie der Gründung und Verteidigung von Demokratien.

21. Mai 2025, 19 Uhr
Buchsalon im Capa-Haus: Vom Erinnern und Vergessen
Mit Bernd-Lutz Lange und Jacques Schuster

11. September 2025, 19 Uhr
Buchsalon im Capa-Haus: Predigen in Zeiten der Krisen
Mit Rabbinerin Ulrike Offenberg und Pfarrerin Britta Taddiken

25. September 2025, 19 Uhr
Buchsalon im Capa-Haus: Vom jüdischen Anteil der Demokratie und ihrer antisemitischen Bedrohung
Mit Rabbinerin Elisa Klapheck und dem Historiker Sebastian Voigt

Über uns

Die CAPA Culture gGmbH verantwortet seit September 2023 Veranstaltungen, Projekte und Sonderausstellungen im „Erinnerungsort Capa-Haus“.

Der ebenfalls hier ansässige Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig für jüdische Kultur und Zeitgeschichte unterstützt den „Erinnerungsort Capa-Haus“ sowohl fachlich als auch personell sowie mit seinem umfangreichen Netzwerk.

Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig kuratiert und entwickelt den Dauerausstellungsbereich.

Der „Erinnerungsort Capa-Haus“ versteht sich als Raum kritischer Geschichtsarbeit, wo neben dem Ende des Zweiten Weltkrieges, des Nationalsozialismus und deren Aufarbeitung auch andere Kriege, Krisen, Konflikte sowie Widerstand, Resilienz und der Kampf um Demokratie aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden, wobei der fotografische, jüdische und weibliche Blick besondere Aufmerksamkeit erfahren.

Projektpartner: Initiative Capa-Haus

Hentrich & Hentrich Verlag
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Initiative Capa-Haus

Pressemitteilung zur Neueröffnung am 1.9.2023

Pressestimmen zur Neueröffnung

Kontakt

CAPA Culture gGmbH
Capa-Haus
Jahnallee 61
04177 Leipzig

Tel.: +49 – 341 – 581 55 898
info@capa-haus.org
www.capa-haus-org

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 11 bis 16 Uhr (außer an Feiertagen)
jeden 3. Sonntag im Monat 11 bis 16 Uhr

Eintritt frei
Führungen auf Anfrage

Anfahrt

Mit der Straßenbahn: ab Hauptbahnhof, Steig C
Linie 3 (Richtung Knautkleeberg),
Linie 7 (Richtung Böhlitz-Ehrenberg) oder
Linie 15 (Richtung Miltitz) fünf Haltestellen bis Angerbrücke/Capa-Haus.

Es stehen am Capa-Haus keine Parkplätze zur Verfügung.

Gern informieren wir Sie über das Programm des Capa-Hauses Leipzig im Rahmen des monatlichen Verlagsnewsletters von Hentrich & Hentrich. Hier können Sie sich für den kostenlosen E-Mail-Newsletter anmelden, der jederzeit kündbar ist.



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