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„Wir waren die Juddebube“. Die Frankfurter Eintracht und ihre Juden

30 Oktober |19:00 - 21:00
kostenfrei
Helmut „Sonny“ Sonneberg (c) Eintracht Frankfurt Museum

Vortrag und Diskussion mit Felix Börner (Eintracht Frankfurt Museum)

Eintracht Frankfurt galt lange Zeit als „Judenclub“. Man hatte einen liberalen und kosmopolitischen Ruf und auch tatsächlich wirkten in den Anfangsjahren der Eintracht viele jüdische Sportler, Mäzene und Funktionäre mit. Nicht zuletzt deshalb war der Verein von der Machtübernahme der Nazis stärker betroffen als andere prominente Clubs. Bereits 1933 wurden Juden vom Regime systematisch aus Funktionärsposten herausgedrängt. Auch in Frankfurt wurden die Spitzenpositionen von Leuten besetzt, die dem nationalsozialistischen System dienlich waren. Die Vereine handelten oft in vorauseilendem Gehorsam. Opportunismus, Machtkalkül und Karrierestreben machten sich auch im Vereinsleben breit.
In der post-nationalsozialistischen Sportwelt dominierte auch in Frankfurt der Geist des „Unpolitischen“. Die zumeist dünne Quellenlage diente allzu oft als Vorwand, sich nicht mit der Vergangenheit befassen zu können oder zu müssen. Akteure, die während des Nationalsozialismus als Funktionsträger agierten, konnten bei der Eintracht bis in die 1990er Jahre als Ehrenmitglieder auf den Tribünen Platz nehmen. Dem privaten Engagement einzelner Fans und Fangruppen ist es zu verdanken, dass sich mittlerweile Vieles verändert hat und z.B. die Geschichte von Helmut „Sonny“ Sonneberg, dem vielleicht wichtigsten Zeitzeugen der Eintracht im NS, endlich den Raum erhalten hat, den sie verdient.
Welche Rolle Erinnerungsabwehr und Antisemitismus nach 1945 spielten, wie schwer die Auseinandersetzung und Aufarbeitung der NS-Vergangenheit auch bei der Eintracht waren und immer noch sind, davon erzählt Felix Börner vom Eintracht Frankfurt Museum.

Eine gemeinsame Veranstaltung von Chemiefans gegen Antisemitismus und dem Fanprojekt Leipzig. Mit freundlicher Unterstützung der Amadeu-Antonio-Stiftung, dem Programm Weltoffenes Sachsen und der DFB-Kulturstiftung.

Foto: Helmut „Sonny“ Sonneberg (c) Eintracht Frankfurt Museum

Details

Datum:
30 Oktober
Zeit:
19:00 - 21:00
Eintritt:
kostenfrei
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

Capa-Haus
Jahnallee 61
Leipzig, Sachsen 04177
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Telefon
+49 – 341 – 581 55 898
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