
„Elsa Oestreicher – Spuren eines (Über)Lebens“ Lesung mit Nina Haeberlin
6 Juli |11:00 - 13:00
kostenfrei
Elsa Oestreicher, geb. Herz (1878–1962), blickte im hohen Alter in New York auf ein außergewöhnliches Leben zurück – geprägt von Leidenschaft und Verlust, von kulturellem Engagement, Zwang, Neubeginn und Überleben.
Als junge Frau war sie in Berlin eine Pionierin ihrer Zeit: Ernährungsberaterin, Kochlehrerin, Autorin von Rezeptsammlungen und eine der ersten Frauen im Rundfunk. Doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten änderte sich ihr Leben radikal. Ihr wurde die öffentliche Existenz als Jüdin genommen, sie konnte zeitweise noch eine private Kochschule führen – bis sie 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Auch dort arbeitete sie in der Küche – und begann zu schreiben.
Elsa Oestreicher überlebte das Ghetto und emigrierte 1946 in die USA. Ihre dort entstandenen Gedichte und Tagebuchaufzeichnungen, die im Leo Baeck Institut in New York aufbewahrt werden, werden nun erstmals veröffentlicht. Diese sehr persönlichen Zeugnisse, ergänzt durch historische Dokumente, geben Einblick in das Leben einer starken, reflektierten Frau, die trotz allem ihre Würde und Stimme bewahrte.
Die Berliner Autorin Nina Haeberlin, engagiert in der Erinnerungskultur und aktiv in einer Stolperstein-Initiative, hat Elsa Oestreichers Lebensgeschichte recherchiert und dokumentiert.